Selbstdarstellung und Stationen
(Silvia du wolltest ja gern wissen, wie mein „Bogen“ vom LFN zum Jetzt aussieht, hier ist ein Versuch es zu vermitteln)
Als 28 jähriger, mit einem beendeten Textildesign-Studium und noch eingeschriebener
Kunststudent im siebenten Semester, wollte ich Deutschland den Rücken kehren und
ging in die USA. Dort war ich dann fast 4 Jahre damit beschäftigt, meinen Lebensunterhalt
mit Art fremden Arbeiten zu bestreiten. Das war wirklich nicht das, was ich wollte.
Mit dem Entschluss, von nun an nur noch Jobs zu machen, die etwas mit Kunst zu tun
haben, Jobs in denen ich zumindest mit dem Stift in der Hand arbeite, was ich von da an
auch tat, kam ich 1983 nach Berlin. Für mich war es nie ein Thema ob ich Künstler bin
oder nicht. - Ich bin einer ! na und ? Mich als Künstler in den Wettbewerb zu begeben,
lag mir fern. Ich entwickelte Werbegrafiken, malte Plakate und Theater Prospekte, arbeitete
als Szenenbildner in der Off-Theater-Szene, arbeitete 2 Jahre als fest angestellter
Requisiteur an einem Berliner Theater, wechselte dann als Freelancer ins Filmgeschäft,
wo ich dann als Ausstatter und Szenenbildner bis 2006 das notwendige Geld verdiente.
Parallel quälte ich über Jahre das Quadrat, malte es, setzte es in Beziehung mit und zu ...
,setzte mich immer mit Räumen auseinander, real oder auf dem Papier.
So lag es nahe, dass ich 1987 den LADEN FÜR NICHTS gründete, Gründete ist eigentlich
nicht richtig, - er ist gewachsen. Erste Ausstellung Okt. 1987.
Das Wort Kunst war mir zu sehr besetzt, Laden für Kunst, - Kunst ersetzt durch Nichts,
das Nichts, den Raum Nichts mit Kunst füllen, so in etwa war meine Idee. Der Laden
für Nichts, ein Versuch, um einen Beweis von Kunst, und diese auf eine konkrete
räumliche Situation zu beziehen, ein medienunabhängiges Ausstellungskonzept ohne
kommerzielles Interesse (so hat es der Kunstkritiker Peter Funken als Begleittext zum
Katalog sehr treffend ausgedrückt).
Nach ca. 5 Jahren und 25 Ausstellungen war das Modell für mich gelaufen, um weiter
machen zu können, wäre ich gezwungen gewesen mit dem Laden Geld zu verdienen.
Abgesehen davon, dass ich das gar nicht wollte, hätte ich auch nicht gewusst, wie ich
das anstellen soll.
1996
Gründung der Galerie KUNST UND PRIMITIVES in neuen Räumen in Berlin-
Charlottenburg. Der Name war Programm, 3-4 Ausstellungen im Jahr, ein Mit-
und Gegeneinander von aktueller Kunst und Stammeskunst aus Ozeanien und
Afrika.----ein Dornröschenschlaf!! eine Zeit persönlicher Aufarbeitungen.
2006
Gründung der Galerie -TRIBAL ART TEXTILES- in neuen Räumen, mit der
Intention, Textiles zum Programm zu machen. Seit dieser Zeit wieder eigenes
künstlerisches Arbeiten.
2008
erste Einbindungen eigener Objekte in Ausstellungen in der Galerie TRIBAL
ART TEXTILES
2009
Umbenennung der Galerie in ART OF TEXTILES, Galerie für alte traditionel
le Stoffe und Textiles als Medium in der Kunstproduktion, mit Einbindung des
World Wide Webs und anderer Künstler in das Gesamtkonzept der Galerie.
15. Mai
Eröffnung mit neuem Schwerpunkt und der Ausstellung „Tendenz Vertikal“
mit eigenen Objekten.